Frau Mehlhorn, Sie haben im Februar 2018 die Leitung der Bauaufsicht Wipperfürth übernommen - wie ist Ihr bisheriges Resümee?
Zunächst einmal bin ich sehr dankbar, dass ich von Ihnen eine Gelegenheit bekomme, den Bürgerinnen und Bürgern, der Politik, dem ansässigen Gewerbe und Einzelhandel als auch allen weiteren Interessierten einen kleinen Einblick in die Bauaufsicht Wipperfürth geben zu können.
Mein Resümee: Ich habe großes Glück, ein so routiniertes und fachlich qualifiziertes Team zu haben - das ist schon mal ein gutes Fundament. Doch hat die Routine natürlich auch ihre Kehrseite; diese kann unter Umständen den Blick für neue, innovative Ansätze einengen. Dies ist unter anderem ein Punkt, an dem meine Arbeit beginnt.
Was bedeutet das im Einzelnen; was haben Sie seit Februar in der Bauaufsicht verändert?
In den ersten sechs Monaten habe ich zunächst den Bestand aufgenommen. Dies erfolgte durch Beobachtung und Dokumentation der Aufbau- und Ablauforganisation, Mitarbeitergespräche, Erfassung der Fallzahlen, der Rückstände usw.
Das alles geschieht während der täglichen, fachbezogenen Aufgaben einer Abteilungsleitung. Dazu gehört zum Beispiel, Rückfragen des Teams zu beantworten und auszuarbeiten, fachbezogene Entscheidungen zu treffen, Mithilfe bei der Aufarbeitung von Rückständen und offener Verfahren. Mittlerweile blockiere ich mir zeitliche Ressourcen in meinem Kalender, um auch den umfangreichen, organisatorischen Aufgaben gerecht zu werden.
Organisatorisch befinde ich mich derzeit bei der Auswertung meiner Erkenntnisse – und erst danach kommen die von Ihnen erfragten Veränderungen.
Aber Veränderungen, wie zum Beispiel eine neue Büroaufteilung, wurden doch schon durch Sie angestoßen?
Ja, das ist richtig. Bislang erfolgte die Büroaufteilung in Eigenregie bzw. belegte der/die neue Mitarbeiter-/in den Platz, der frei wurde.
Ich bin grundsätzlich ein veränderungsoffener Mensch, doch müssen die Veränderungen auch begründet sein und dürfen nicht übers Knie gebrochen werden.
Bei der Büroaufteilung war für mich bereits nach kurzer Zeit klar, dass diese nach den Aufgabenbereichen gegliedert sein muss. Nur so können die fachlichen Kommunikationswege kurz gehalten und die zukünftige Vertretungsregelung effektiv umgesetzt werden - auch für die Bürgerinnen und Bürger ist es zweifelsohne von Vorteil, wenn die Mitarbeiter/innen der Baugenehmigungsverfahren demnächst alle im Erdgeschoss des Klösterchens sitzen und im Vertretungsfall einfach im Büro nebenan geklopft werden kann.
Und welche Veränderungen stehen noch an?
Wie bereits gesagt, befinde ich mich in vielen Bereichen der Aufbauorganisation und auch der Ablauforganisation gerade in der Auswertung und es wäre unseriös, verfrüht „mögliche Bereiche“ vor interner Abstimmung näher zu thematisieren.
Gerne kann ich Ihnen aber noch zwei bis drei Bereiche ergebnisoffen benennen, die auf meiner Agenda stehen.
Die da wären?
Es wird zukünftig eine fixierte Vertretungsregelung für alle Aufgabenbereiche der Bauaufsicht geben.
Natürlich wurde auch in der Vergangenheit dem Kunden im Rahmen des Möglichen geholfen, jedoch sind bzw. waren die Zuständigkeiten hier nicht klar geregelt. Es steht außer Frage, dass wenn ein/e Mitarbeiter/in für längere Zeit fehlt, sich die Verfahren verzögern und Rückstände entstehen, doch ist ein feststehender Ansprechpartner im Vertretungsfall meines Erachtens ein „Muss“ in einem Dienstleistungsunternehmen.
Und bei dem Thema „Dienstleistung“ drängt sich auch der Bereich der Internetpräsentation förmlich auf. Hier möchte ich für den Bereich der Bauaufsicht eine Plattform anbieten, auf der zu allen Tätigkeitsbereichen der Bauaufsicht erste Informationen, Formulare und die zuständigen Sachbearbeiter/innen auch für Nicht-Experten leicht in Erfahrung zu bringen sind.